Die besten Surfspots der Algarve
Kaum eine Region in Europa ist so vielseitig wie die Algarve. Mit zwei Küsten und etwa 270° Swellwinkel ausgestattet, finden sich das ganze Jahr über gute Wellen für alle Niveaus. Doch andererseits ist diese Vielfalt mitunter enervierend, sind die Wellen an der Westküste zu groß und verblasen, an den Sagres Spots und rund um Luz dagegen kaum existent. Nein, die Portugiesen sind zu höflich für den Brown’schen “You shoul’d have been here yesterday, mate” move, doch die Wahrheit steht ihnen ins lachende Gesicht geschrieben. In der Karte unten findet ihr die meisten der Algarve-Spots mit Kurzbeschreibungen zu den besten Bedingungen, damit ihr zur richtigen Zeit am richtigen Strand steht.
Surfspot Karte mit Spots für
- #Anfänger
- #Fortgeschrittene
- #Experten
Top 10: Eine Auswahl meiner Lieblingsstrände mit Spot-Karte und detaillierten Beschreibungen
Arrifana
Großer NW – SW Swell, Ostwind, Low – Midtide
Ehemaliger Secret-Spot im Ausverkauf und trotzdem immer noch ein Highlight
Arrifana: eine Verheißung aus vergangenen Tagen, ein langer rechter Pointbreak (Welle 1), der auch noch einigermaßen vor den vorherrschenden Nordwinden geschützt ist. Bei Lowtide in großen Swells brechen die Wellen schnell und nicht unbedingt anfängerfreundlich. Die tummeln sich im Shorebreak (Welle 2), auch weil die Surfschulen gerne hierher fahren, oft konkurrieren viele Surfer um schlechte Wellen. Arrifana ist eben einer der bekanntesten Spots der Algarve und mit dem Fame kam auch die Infrastruktur: Surfschule, Surfshop und Café – obschon es wesentlich Beginner freundlichere Strände gibt.
Canal
Normaler NW – SW Swell, Ostwinde, Lowtide
Ein weiterer der vielen rechten Points mit Qualität zur Lowtide
Durch eine Felsnase versteckt vor der Strahlkraft der berühmten Nachbarwelle, liegt Canal direkt südlich von Arrifana und ist über eine Dirtroad zu erreichen (Keine Infrastruktur hier). Als secret kann man auch Canal nicht mehr betiteln, aber die beiden guten rechten Wellen (eine Outside bei den Klippen und eine Inside über Steine und Sand am Strand) sind doch oft bedeutend leerer. Außerdem brechen die Wellen schon in kleineren Swells als in Arrifana, brauchen aber saubere Swells und wenig Wind. Wenn die Wellen hier groß werden, ist die Strömung stark und nicht ganz ungefährlich.
Praia de Vale de Figueiras
Normaler NW – SW Swell, Ostwinde, alle Tiden
Schöner Spot für kleine Sommertage
Ein weiterer Spot für den sich eine gute Bereifung lohnt – am Besten folgt man der Schotterpiste über Monte Novo. Am langen Strand finden sich viele Peaks, manche nur über Sand, andere über Riffs. Selten wird es sehr voll hier, nur die ein oder andere Surfschule sucht auch die idyllische Abgeschiedenheit. In kleinen Swells ohne Wind auch für Anfänger ein guter Spot. Werden die Wellen allerdings größer, wird es schnell ungemütlich und die Strömungen heftig. Kein Spot zum alleine Surfen! Es gibt keinen Rettungsposten hier.
Carrapateira
Normaler NW – SW Swell, Ostwinde, alle Tiden
Potential ohne Ende und ein schöner Wohnmobilparkplatz in der Nebensaison
Direkt unterhalb des Parkplatzes läuft rund um Lowtide der lange linke Point von Carrapateira. Von rechts bricht eine schnelle, griffige Rechte in die Flussmündung und weiter den endlosen Sandstrand hinauf finden sich unzählige Peaks mit guten Wellen. Allerdings ist es gefühlt immer windig am Strand von Carrapateira/Bordeira und oft sind mehr Kiter als Wellenreiter unterwegs. Komm wenn der Wind eine Pause macht oder auch einfach mal für ausgedehnte Strandspaziergänge oder wenn dir die Lust auf den Wahnsinn der Sagres Spots vergeht. In den Sommermonaten gibt es eine kleine nette Beachbar und einen Surfmaterial Verleih.
Praia do Amado
Normaler NW – SW Swell, Ostwinde, Low – Midtide
Einer der bekannteren Beachbreaks der Westalgarve mit Surfschulen und großer Free-Camper Szene
Der Praia do Amado liegt direkt südlich von Carrapateira und gilt als einer der besten Strände der Westalgarve. Besonders in der Sommersaison ist richtig Trubel im Wasser, auch wegen der beiden Surfschulen vor Ort. Und wirklich können die Sandbänke richtig gute Wellen in kleinen sauberen Swells und Ostwind liefern. So richtig erklärt die Wellenqualität aber nicht die Beliebtheit. Vielleicht spielt auch der große Parkplatz, auf dem es in den vergangenen Jahren eine richtige Free-Camper Community gab eine Rolle. Die Felsen bieten etwas Schutz vor Nordwind und fangen auch ein bisschen Swell ab. Anfängerspot.
Praia do Castelejo
Normaler NW – SW Swell, Ostwinde, alle Tiden
Abwechslung: Ein langer, linker Pointbreak
Die Strände um Vila do Bispo gehörten zu den letzten von den Locals sorgsam gehüteten Secret Spots der Algarve (und es gibt immer noch welche). Am Praia do Castelejo bricht nämlich in den richtigen Bedingungen (Lowtide, Kleiner, sauberer Swell und Ostwind) eine lange Linke über nur knapp verborgene Steine. Doch wie das oft ist mit den geheimeren Spots: Sie sind halt nicht offensichtlich und etwas fickle. In den Sommermonaten gibt es eine Surfschule, dann können auch die Parkplätze hier knapp werden.
Tonel
S – NW Swell, NO-Wind, alle Tiden
Variabler Beachbreak und der konsistenteste Sagres Spot
Tonel ist fast beim Fortaleza Sagres. Man kann ihn weder wirklich zu den Südküsten-Spots zählen, dafür ist er zu westlich ausgerichtet, noch zu den Westküstenspots, denn die Felsnase im Nordwesten schirmt ihn doch ganz gut ab. Das felsige Halbrund ist nur von der Rampe durchbrochen, über die man an den Strand kommt. Verschiedene Peaks laufen bei allen Tiden außer Hightide und im Norden bietet der Strand auch Schutz vor Nordwind, braucht dann aber schon beachtlich Swell. Ein typischer Herbst und Winterbreak für Fortgeschrittene Surferinnen.
Praia do Barranco
Großer SW-Swell, Nordwinde, Mid -Hightide
Blechhalde des Zorns und wunderschöner Anfängerspot am Ende eines gepflasterten Sträßchens
Mitten im Naturschutzgebiet gelegen war der Praia do Barranco lange das Winterlager einiger Wohnmobilisten und Althippies. Während die portugiesischen Eigentümer ringsherum nicht einmal einen Wohnwagen auf ihr Grundstück stellen durften, wuchs die Zahl der Vans unten von Jahr zu Jahr und seit Corona 2020 wird das Dauercampen wohl endgültig nicht mehr geduldet. Dennoch ist der Strand die lange Anfahrt über die inzwischen wieder sehr holprige Strandstraße auf jeden Fall Wert, speziell wenn ein guter Südwestswell angesagt ist. Dann läuft nämlich eine schöne und harmlose Rechte über die Steine und das auch noch von Mid- bis Hightide.
Zavial
Sehr großer NW oder großer SW Swell, Nordwinde, Lowtide
Locals Lieblingsspot und Bilderbuch Wedge
Der kleine Parkplatz zittert bei jedem großen Swell aus Nord- Südwest, denn dann kommen die Busse aus nah und fern. Die Welle selbst ist erst von den Felsen ersichtlich, direkt bei der Landzunge heben sie sich bei Lowtide plötzlich aus dem glatten Wasserspiegel und brechen schnell und hohl in Richtung Strand. Eine Setwelle zu bekommen ist am Peak beinahe ausgeschlossen und die Wellen am Strand machen meist zu. Trotzdem der beste Spot der Südküste. Wem es zu voll wird, der kann sein Glück auf der anderen Seite der westlichen Landzunge suchen, wo eine Linke Welle auf ganz eigentümliche Weise bricht (sie hört auf den Namen Ingrina).
Praia da Luz
Gigantischer NW oder großer SW Swell, Nordwinde, Low – Midtide
Kaltes wie mit dem Lineal gezogenes Blau läuft auf warm getünchtes Weiß
Luz ist ein Dörfchen im typisch weißen Algarve Gewand. Der Strand wartet mit einem langen linken Pointbreak auf, der überraschend oft funktioniert. Ist der Swell besonders groß und aus Südwest, bricht vor der Promenade im Westen eine schnelle, klare Rechte. Dann wird der halbrunde Stadtstrand von zwei Pointbreaks umrahmt und kann dennoch überraschend leer sein. Ein Spot für den Winter. Das Parken mit Wohnmobilen ist hier nachts verboten.
Wetter und Conditions an der Algarve
Die beste Reisezeit zum Surfen an der Algarve
Die Algarve ist das ganze Jahr über ein lohnendes Ziel zum Surfen. Die beste Reisezeit ist dabei sehr von deinem Können und deinen Erwartungen an Wetter und Wassertemperatur abhängig.
Die Algarve mit ihrer variablen Küste und den vielen Sonnenstunden ist fast das ganze Jahr über ein lohnendes Ziel für SurferInnen und alle die es werden wollen. Die besten Bedingungen für die Westküste finden sich in der Regel zwischen September und November und für die Südküste von Oktober bis April. Dieser Zeitrahmen gilt grob für fortgeschrittene Surfer. Anfänger finden eigentlich immer gute Bedingungen vor, an den geschützten Südstränden im Winter und den exponierten westlichen Swellmagneten im Sommer.
Daher rücken auch andere Faktoren bei der Wahl der Reisezeit in der Vordergrund: Im Winter fällt die Wassertemperatur bis auf 14° und auch die Nächte werden ganz schön zapfig. Dafür ist außerhalb der sommerlichen Hauptsaison wesentlich weniger los und auch die Preise für Unterkünfte und Camper fallen bis in die “fast geschenkt” Region. Auch zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass im Sommer das Wildcampen nicht mehr toleriert wird (in den anderen Saisons vermutlich vereinzelt schon) und auch die Campingplätze und offiziellen Wohnmobilstellplätze sind im Juli und August oft ausgebucht.
Übersicht über die Klimadaten und die besten Surfmonate
Die Wasser- und Lufttemperaturen beziehen sich auf die (angegebenen) besten Surfmonate! Im nächsten Abschnitt sind übrigens die Wassertemperaturen für das ganze Jahr aufgeschlüsselt.
Monat | Wellensicherheit | Wasser | Luft | Regentage |
Januar | sehr hoch | 15 – 18 °C | 16 °C | 7 |
Februar | sehr hoch | 14 – 16 °C | 16 °C | 6 |
März | sehr hoch | 14 – 17 °C | 17 °C | 8 |
April | hoch | 14 – 18 °C | 18 °C | 5 |
Mai | mittel | 15 – 20 °C | 20 °C | 3 |
Juni | mittel | 15 – 22 °C | 22 °C | 1 |
Juli | mittel | 16 – 22 °C | 24 °C | 1 |
August | mittel | 16 – 22 °C | 25 °C | 1 |
September | hoch | 16 – 23 °C | 24 °C | 2 |
Oktober | sehr hoch | 18 – 22 °C | 22 °C | 4 |
November | sehr hoch | 16 – 20 °C | 19 °C | 7 |
Dezember | sehr hoch | 16 – 19 °C | 17 °C | 7 |

Geologisch in Afrika gelegen hat die Algarve zusammen mit Andalusien das wohl angenehmste Klima auf dem europäischen Festland während des Winterhalbjahres. Doch die hohen Durchschnittstemperaturen täuschen etwas, nachts wird es öfter empfindlich kalt und das ganze Jahr über kann der frische Wind für (gefühlte) Abkühlung sorgen. Auch die Wassertemperaturen schwanken im langjährigen Vergleich ganz erheblich und ein Blick auf die aktuellen Daten einer Messboje oder ein Anruf bei der Surfschule des Vertrauens vor dem Urlaub sind eine gute Idee.
Die vorherrschende Windrichtung ist Norden und von Februar bis August weht es auch sehr häufig und stark aus dieser Richtung. Von September bis Januar ist der Wind etwas schwächer im Schnitt und kommt von Oktober bis Dezember auch häufiger aus NNO – NO, was an vielen der westlichen Spots als offshore durchgeht.
Die richtige Neoprenanzug Dicke für die Algarve
Wegen der Kälte und nicht vor Erschöpfung aus dem Wasser zu gehen, ist super ärgerlich. Dank der modernen Wetsuits ist das nämlich ziemlich vermeidbar. Die folgende Tabelle ist eine Empfehlung. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Wohlfühltemperatur und damit auch der richtige Neo Typsache sind.
Monate(e) | Wassertemp. | Wetsuit |
Jan. – April | 15 °C | 4/3 + Booties |
Mai | 16 °C | 4/3 |
Juni | 18 °C | 3/2 |
Juli | 19 °C | 2/2 |
August | 20 °C | Shorty |
Sept. | 21 °C | Shorty |
Okt. | 19 °C | 3/2 |
Nov. | 18 °C | 3/2 |
Dez. | 17 °C | 4/3 |
Ganz wichtig ist beim Neoprenanzug (wichtiger als die Dicke), dass er richtig passt! 4/3 bezeichnet die Dicke des Wetsuits in Millimetern. Arme und Beine sind dabei meist etwas dünner als der Torso, deshalb werden zwei Zahlen (manchmal drei) genannt. In die Pack- oder Kaufüberlegung sollte man auch die Lufttemperaturen und vor allem den Wind mit einbeziehen. Im Winter sollte man außerdem an Ohrstöpsel denken, um nicht das “Surfers Ear” als Andenken mit nach Hause zu nehmen – dabei wächst der Knorpel in der Ohrmuschel als Reaktion auf das permanent eindringende kalte Wasser.
Die wichtigen Informationen aus einem Forecast zu ziehen, ist eigentlich ganz einfach.
Die Vielseitigkeit der Algarve ist auch eine Herausforderung, denn zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein ist gar nicht so einfach. Zu den Pioniertagen hieß das noch: Wetterkarten studieren, hoffen und viele Wege umsonst machen. Die Schwierigkeit heute besteht darin, zu beurteilen, für welchen Strand die vorhergesagten Bedingungen ideal sind und welche Fehler die Surf-Forecasts möglicherweise machen, weil sie die Swellrichtung oder etwas anderes nicht ganz richtig beurteilen.
Die aktuellen Vorhersagen bekommt ihr auf https://de.magicseaweed.com/ oder https://www.surf-forecast.com/. Auch bei https://www.windguru.cz/ gibt es den Waveforcast und die genaueste Aufschlüsselung der Windvorhersage.
Anreise an die Algarve
Mit dem Flugzeug
Die Algarve hat nur einen relevanten Flughafen in Faro. Faro ist etwa 115 km von Sagres entfernt, der Surfzentrale der Algarve. Der Flughafen wird von einigen günstigen Fluglinien direkt aus Deutschland aus angesteuert.
Auch die Flughäfen von Sevilla und Lissabon können für manche Reisende interessant sein, wenn zum Beispiel ein Roadtrip mit dem Wohnmobil angedacht ist. Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über die Direktflüge nach Faro aus dem deutschen Sprachraum.
Auf Vergleichsseiten wie Skyscanner, Swoodoo oder Kayak kann man auch sehr gut die verschiedenen Flugoptionen mit der Preisentwicklung abrufen.
Dieser Artikel erklärt gut, worauf es ankommt, wenn man mit Surfbrett fliegen möchte!
Faro | |
Basel | Easyjet |
Berlin | Ryanair |
Düsseldorf | Ryanair |
Frankfurt | Ryanair |
Hamburg | Eurowings |
Köln | Ryanair |
Memmingen | Ryanair |
München | Eurowings |
Wien | Ryanair |
Zürich | Swiss |
Mit dem eigenen Bulli an die Algarve fahren
Für die Anreise mit dem eigenen Bus oder Auto muss man auf jeden Fall genug Zeit einplanen und überhaupt haben. Die Algarve ist dabei das ultimative Roadtripziel von Deutschland aus. So viele Wellen, so viel Küste und auch so viel Kultur gibt es unterwegs zu entdecken. Und mit jedem Breitengrad nach Süden lässt sich der Effekt des nahenden Winters umkehren und auch der beständige Regen der iberischen Nordküsten wird weniger. Besonders im Herbst macht sich daher eine Kolonne an Bussen und Wohnmobilen auf den langen aber wenig beschwerlichen Weg an die Algarve.
Und auch vor Ort ist so ein Bus natürlich ziemlich unschlagbar. Irgendwas mit Rädern und Motor ist die einzige echte Möglichkeit, um das ganze riesige Potential der Algarve surferisch zu heben. Die Verlockungen aus Sonne und Salz ziehen mittlerweile aber dermaßen viele Surfer und andere Reisende an, dass die Wohnmobil-Touris eine Belastung für die Natur und die Portugiesen werden. Wie die Situation vor Ort genau ist und ob die Campingplätze Stellplätze frei haben, sollte man daher laufend verfolgen und erfragen. In jedem Fall hilft freundliches und respektvolles Auftreten – in und außerhalb des Wassers.
Mit dem Bulli, Womo oder Surfvan bis an die Algarve zu fahren lohnt sich (je nachdem, wie die Bedingungen sind) ab ungefähr fünf Wochen Reisezeit, wenn ihr nicht ganz langsam unterwegs seid.
Eine ADAC plus Mitgliedschaft kann bei einer so weiten Reise Gold oder wenigstens etwa ein neues Surfboard wert sein. Als Mitglied bekommt man außerdem die gar nicht ganz schlechten “Toursets” kostenlos zusammengestellt und zugeschickt.
Deine Mobilität vor Ort
Bulli / Surfvan mieten an der Algarve
Um das ganze Potential der Region auszunutzen, gibt es nichts Besseres als einen Van. Neben der ganzen abgelegen Spots gibt es noch viele weitere Aussichtspunkte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Oft kann man direkt über der Brandung schlafen und morgens als Erste rauspaddeln. Da sich die Camper Situation in den vergangenen Jahren aber eklatant verschärft hat, sollte man die jeweilige Situation immer gründlich eruieren, bevor man frei steht. Ein hilfreiches Tool ist etwa die App von Park4Night. Darüber teilen Nutzer ihre Stehplätze mit Fotos und Erfahrungsbericht.
Der Preis für das rollende Bett war lange Zeit die lange Anfahrt mit dem eigenen Bus (den man natürlich erst mal kaufen und pflegen musste). Und das hat auch immer noch einiges für sich. Es ist aber auch nicht die schlechteste Idee, sich direkt vor Ort an der Algarve einen Camper zu mieten: Die An- und Abreise mit dem Flugzeug verkürzt sich enorm und ist weit günstiger, als selbst zu fahren. Die Camper sind überwiegend gut gewartet und zuverlässig. Und man bekommt von vielen Vermietern sehr gute Informationen zu Stehplätzen und Stränden an die Hand. Außerdem kann man einiges an Material aus einer Hand dazu buchen, wenn man das möchte. Im Vergleich zum Urlaub in einer gemieteten Unterkunft, fällt so viel organisatorischer Aufwand weg.
Aktuell gibt der sehr gute Camper-Vermieter Siesta Campers allen LeserInnen von milchplus.de 3% Rabatt mit dem Gutschein MILCHPLUS – Der Gutschein muss im letzten Buchungsschritt angegeben werden und wird bei der Buchung verrechnet.

Mein Tipp für die Algarve: Surfbus mieten bei Soul Campers
- Unbegrenzte Freikilometer
- Viel Zubehör inkludiert
- Soulige Ausbauten mit Kork und Holz
- Campingplatz Guide und Tipps vom Vermieter
Soul Campers ist ein lokaler Vermieter von Campervans, 15 min. vom Flughafen Faro entfernt. Die Soulys sind nicht nur pragmatisch praktisch, sondern auch noch richtig heimelig ausgebaut. Preislich ist der Anbieter meist etwas teurer als Indie Campers, aber auch hier kann man günstige Busse finden. Und die Kundenzufriedenheit ist herausragend.
Campervan-Vermieter an der Algarve im Vergleich
Campervan Plattformen als günstige Alternative
Die individuellste Variante ist, sich über eine Plattform wie Paulcamper, Yescapa oder Campanda einen Van “privat” anzumieten. Die Plattformen treten dabei nur als Vermittler auf und stellen die Versicherung der Fahrzeuge. Auf diesen Seiten lassen sich sehr schöne Busse entdecken – und auch das ein oder andere Schnäppchen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es häufig viel gutes, Camping erprobtes Zubehör umsonst dazu gibt. Die Vermieter sind schließlich selbst Reisende und wissen, was man unterwegs so gebrauchen kann. Und weil es keine anonyme Vermietung ist, müssen sie nicht befürchten, dass ihr den Surfguide oder die Bialetti am Ende einsteckt. Das private Vermieten hat natürlich auch Nachteile, im Schadensfall oder bei Missverständnissen über die Mietmodalitäten erhöht es das Konfliktpotential. Außerdem kann man nie wissen, in welchem Zustand der Bus sich tatsächlich befindet.
Die private Anmietung oder die Miete über eine vermittelnde Plattform benötigt also am meisten Organisation, dafür kann man sich seine Vermieter und den Van aber auch genau nach den eigenen Bedürfnissen aussuchen. Und es ist ein bisschen so, als würde man mit dem eigenen Bus reisen. Wer den Gedanken einen eigenen Bus zu kaufen hin und her wendet, kommt so auch gut zu einer Probefahrt und findet heraus, was er bei einem eigenen Ausbau verändern würde.
Surfcamps & Übernachtung
Surfcampmekka Algarve
Die Algarve konnte in einem sich öffnenden Portugal einfach nicht geheim bleiben, zu groß waren ihre Verlockungen. Und seit man schnell und günstig über den Flughafen Faro anreisen kann, haben sich die touristischen Angebote noch einmal multipliziert. Auch aus anderen europäischen Ländern und von noch weiter weg zieht die Algarve Surferinnen magisch an. Entsprechend viele lebendige Surfcamps mit internationalem Flair finden sich daher in den mondänen Algarve Villen.






Weitere gute Surfcamps und Hostels
Campingplätze, Wohnmobilstellplätze und Free-Camping Plätze an der Algarve
An der Algarve gibt es viele schöne, ganzjährig geöffnete Campingplätze. Das freie Stehen an Strandparkplätzen ist nicht erlaubt und im Naturschutzgebiet explizit verboten! Trotzdem machen es viele. Es kann aber vorkommen, dass ihr von der Polizei gebeten werdet den Platz zu verlassen und auch Bußgelder werden konsequenter als früher ausgesprochen (und können empfindlich hoch ausfallen). Behaltet das bei diesen Tipps bitte immer im Kopf, verhaltet euch respektvoll und vermeidet die Hotspots. Oft sind die Campings oder kostenpflichtige WoMo Stellplätze die bessere Alternative.
Übersichtskarte Camping mit Markern für
- #Campingplätze
- #Wohnmobilstellplätze
- #Free-Camping Spots
Einige schöne Bulli-Orte an der Algarve
Aljezur: Camping Serrão
Günstiger, geräumiger Platz in guter Lage
Der Camping Serrão liegt knapp 4 Kilometer nördlich von Aljezur und ist damit ein guter Ausgangspunkt für viele der wilden Strände an der Westküste. Mit Preisen von 5 – 10 Euro pro Person ist der Platz außerdem ziemlich günstig.
GPS-Koordinaten: 37.339470, -8.812577
http://campingserrao.com/
Sagres: Camping Orbitur
Weitläufiger Campingplatz im Wald
Der Camping Orbitur Sagres ist ein schöner Campingplatz etwas abseits in Waldlage. Es gibt neben Zelt- und Stellplätzen auch Bungalows zu mieten. Insgesamt gibt es etwa 500 Stellplätze, trotzdem ist der Platz nicht einengend. Eine Nacht kostet etwa 10 Euro pro Person.
GPS-Koordinaten: 37.023150, -8.946047
Luz: Yelloh Village Turiscampo
Sternecamping mit Entertainment, Wellness und Glamping-Faktor
GPS-Koordinaten: 37.102285, -8.733814
https://www.yellohvillage.fr/camping/algarve_turiscampo
Budens: Salema Eco Camp
Campingplatz mit Bungalows und Studios und Öko-Anspruch
GPS-Koordinaten: 37.074834, -8.831444
https://www.salemaecocamp.com/
Praia do Amado
Free Campings Finest
Der schöne Strand bei Carrapateira ist einer der Lieblingsplätze der Free-Camping Szene an der Westalgarve. Wunderschön über den Klippen gelegen wurde das Übernachten im Camper bisher geduldet, legal ist es auch hier nicht. Achtet darauf, keine sichtbaren Campingaccessoires (Markise, Trittstufe, Ausstellfenster) zu nutzen. Dabei geht es nicht darum, das Camping zu vertuschen, sondern zu zeigen, dass man die Regeln kennt. Und parkt in den vorgesehenen Markierungen!
Ingrina
Schöner Platz im Grünen
Hinter der Felsnase der wedgigen Welle von Zavial liegt die kleine Bucht von Ingrina, hier kann man auch Surfversuche starten. Und auf der Landzunge westlich in wunderschöner Lage mit dem Camper stehen. Allerdings auch hier nicht legal. In der Vergangenheit stand man außerhalb der Hauptsaison ohne Probleme.
Punta Ruíva
Tolles Camping am Secret Spot
Einer der schönsten Plätze an der Westalgarve für das Sonnenuntergangserlebnis am Ende der Welt – und gleichzeitig ein toller Pointbreak. Eine lange linke Welle läuft in die Felsige Bucht. Auch hier steht man nicht legal. Seid auf jeden Fall nett zu den Locals und kommt am besten in der Nebensaison.
GPS-Koordinaten: 37.067585, -8.964204
Weitere Tipps für die Algarve
Surfshops
An der Algarve kann es etwas schwierig sein, einen netten kleinen und günstigen Surfshop zu finden. Vor allem in der Hochsaison. Es gibt sie aber!

SW Surfshop Aljezur
Gutes Preis/Leistungsverhältnis, nette Verkäufer. Der Shop in Aljezur ist eine gute Anlaufstelle für eine längere Boardmiete.
25 de Abril 101C, 8670-088 Aljezur, Portugal

Sunset Surfshop Arrifana
Schöner, kleiner und Inhaber geführter Laden mit gut sortierter (wenn auch eher kleiner) Auswahl und einem günstigen Wetsuit-Rental.
Vales Aljezur Apart, 8670-156 Aljezur, Portugal

Surfshop Dora Gomes Sagres
Kleiner feiner Surfshop, gut sortiert, mit kompetenter Beratung und sympathisch.
Rua das Cercas 5, Faro

Magic Board Center Lagos
Riesen Auswahl an hochwertigen Surfboards und einzigartiges Test before you buy Konzept: Ein Tag ist umsonst, wenn du anschließend ein Board kaufst. Dadurch auch viele gebrauchte im Angebot und günstige Leihoptionen für mehrere Tage.
Rua Dr. Francisco Vito M. Corte-Real 2 Loja, 8600-642 Lagos
Sehenswürdigkeiten und Ausflugstipps
Wilde Tipps für flache Tage.

Sagres: Cabo de São Vicente, Fortaleza und Hafen
Die Seefahrtsakademie ist zwar eine Legende, trotzdem hat Sagres und das Fort für die Seefahrernation eine überragende Bedeutung. Für drei Euro bekommt man Zutritt und besonders zu empfehlen ist der Weg zur Ponta. Auch der Leuchtturm kann betreten werden, es befindet sich ein Souvenirshop darin und die “letzte Bratwurst vor Amerika” davor. Es ist schon ein besonderer Ort und neben Finisterre in Frankreich und Fisterra in das dritte und wirklich letzte Ende der europäischen Welt. Ein drittes lohnendes Ziel in Sagres ist der Hafen, um drei (am Nachmittag) ist Frisch-Fisch Versteigerung!

Foia: Der Wasserfall von Barbalote
Die Cascate do Barbalote erreicht man vom Parkplatz etwa 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfel Fóia. Hier kann man in aller Regel auch sehr gut mit dem Camper übernachten, der Blick von hier ist schon toll. Noch besser ist er am Ende des westlichen Weges von der Wetterstation, vergiss den Sundowner, dein Mund steht auch so offen!

Fortaleza de Aljezur
Die ehemalige Maurenfestung bietet neben dem ein oder anderen Brocken Geschichte (Mauren?) auch eine schöne Aussicht und gehört zu einer vollständigen Algarvetour in jedem Fall auch dazu.
Fun Fact Algarve

Surfergarn mit wahrem Kern
Die Festungsstadt Sagres ist zwar der Namenspatron für eine der beiden dominierenden Biermarken Portugals – Jedoch, die Brauerei sucht man hier vergeblich. Obschon der Name Superbock kaum zu schlagen ist, ist Sagres Marktführer. Während im Norden Portugals überwiegend Super Bock getrunken wird, schenkt man im Süden Sagres aus. Lissabon ist dabei die Bierscheide Portugals, hier mischen sich alle Getränke und daher kommt auch die zweifelhafte Wasserqualität des Tejo. Und wo ist nun die Brauerei? In Vila Franca de Xira, nördlich von Lissabon.
FAQ
Durch die doppelte Swellausbeute von Süd- und Nordwesten glänzt die Algarve mit ganzjährig guten Surfbedingungen. Man kann sagen, dass es zwei Saisons gibt: Sommer und Frühherbst ist die richtige Zeit um die Swellmagnete an der Westküste zu checken – allerdings am Besten früh, denn allzu oft bringt die Erwärmung des Tages den Nordwind. Wenn dann die Stürme des Winters über dem Atlantik und vor allem aus Südwesten Wellen bringen beginnt die Zeit der Reef- und Pointbreaks an der Südküste und der Sagres Spots. Und auch die ein oder andere Perle im Westen glänzt dann in ganz neuem Licht.
Die Algarve hat mit die größte Wellenvielfalt aller Surfregionen in Europa. So gibt es lange Pointbreaks, heftige Beachbreaks, Reefbreaks und auch eine Vielfalt an für Anfänger geeigneten Spots. Die Wellen an der Westküste sind dabei im Sommer meist kleiner als einen Meter, im Winter aber auch häufig größer. An der Südküste brechen selten größere Wellen als 1,5m.
Die Algarve ist in gleich mehreren Punkten absolut besonders: So bietet die Küste aufgrund ihrer geologischen Eigenschaften eine unglaubliche Wellenvielfalt und hat durch die Ausrichtung nach Westen und Süden beinahe immer irgendwo gute Surfbedingungen. Außerdem lockt die Algarve mit dem wärmsten Klima der europäischen Festland Surfspots und auch im Winter kann man schon mit einem dünnen Neo ins Wasser gehen.
Der Flughafen Faro ist eine gute Stunde von Sagres entfernt und wird von einer Vielzahl europäischer Fluglinien angeflogen. Auch viele günstige Airlines fliegen nach Faro, oft auch von den kleineren Flughäfen aus.
Die bekanntesten Spots sind der Praia do Amado und Arrifana an der Westküste und Zavial an der Südküste. In der Regel sind im Sommer die Spots im Westen besser, im Winter erwacht die Südküste zum Leben. Es gibt aber eine Vielzahl an lohnenden Spots zu entdecken und Sagres ist auf jeden Fall ein guter Ausgangspunkt.
Fazit
Portugal entwickelt sich immer mehr zu einem Trendreiseziel. Es bleibt offen, ob die Corona Pandemie oder eine wachsende Zurückhaltung bei Flugreisen daran etwas ändert. Vermutlich nicht. Denn die allermeisten Besucher kehren recht beschwingt zurück. Die Algarve sticht dabei noch einmal heraus. Sie trägt Schuld daran, dass Portugal gemeinhin als Ort der Sonne gesehen wird, dabei schwimmen die Fische in Lissabon manchmal aus den Kanaldeckeln auf das berühmte Pflaster, so viel regnet es. Anders an der Algarve: Hier gibt es eher zu wenig Regen. Zum Surfen ist die Algarve ziemlich einmalig in Europa, die zwei Küsten, der Swellwinkel, das Wetter …
Natürlich haben das auch viele andere Surfer erkannt und daher kann es an einigen Stränden auch mal voller werden. Besonders die weiten Sandstrände des Westens haben aber immer noch eine leere Welle für dich, einfach, weil hier alles so weitläufig ist. Für die Algarve-Reisenden, die sich nicht für ein Surfcamp entscheiden ist daher ein Auto oder Bus essentiell: Um an die leeren Strände zu kommen, um Wind und Wellen richtig abpassen zu können. Am besten finde ich persönlich die Algarve im Winter außerhalb der Ferien, dann wenn die weiß getünchten Häuser und ihre Bewohner ihren jährlichen Powernap einlegen und die Wellen kalt und leer an der südlichen Points laufen.