Surfwachs selber machen: Titelbild

Surfwachs selber machen: Eine Anleitung

Surfwachs ist ein vermeintlich kleines Problem, verglichen mit Surfboards und den Reisen an sich. Aber auch das Wachs kommt ins Meer. Es ist daher nicht unwichtig, auf ein Paraffinfreies Wachs zu setzen. Garantiert sauber ist das Zeug, wenn man es selber macht. Erfahre hier, wie das geht.

Warum sollte man Surfwachs selber machen?

Wahrscheinlich bist du hier, weil du nach einer nachhaltigen Alternative zu klassischem Surfwachs suchst. Das ist ja bekanntermaßen ein weiteres Petrochemie-Produkt. Tatsächlich gibt es aber mittlerweile eine ganze Reihe sehr guter Surfwax-Hersteller, die auf biologische Materialien und eine nachhaltige Produktion setzen. Und es ist nicht unbedingt erstrebenswert, dass alle SurferInnen Kiefern anritzen und Bienenwachs bei Etsy bestellen. 

Umweltfreundliches Surfwachs gibt es zum Beispiel von:

Trotzdem finde ich es richtig und wichtig, die Idee mit dem selbstgemachten Surfwachs zu verwirklichen. Und zwar, weil es immer sinnvoll ist, die Welt ein kleines bisschen besser zu verstehen. Etwas zu reparieren oder selber zu machen, ist eine sehr effektive Möglichkeit, für sich selbst ein paar Puzzleteile zu ordnen. Den aha-Effekt nannte man das, als das noch kein Pandemie-Akronym war.

→ Achtung: Heißes Wachs ist leicht entflammbar. Sei also umsichtig beim Kochen.

Surf Wax selber machen

Surfwachs selber machen: Die Zutaten zum Surfwachs machen
Wer die olfaktorische Dauerbeduftung von Kokos nicht mag, kann auf ein geruschsarmes Öl zurückgreifen. / Luca Brück für milchplus.de

Das brauchst du dazu

1 Teil Bienenwachs
1 Teil Harz
1 Teil Kokosöl oder ein anderes Fett

→ Das ist die Kaltwasservariante, jedenfalls in der Theorie. Will man eher im Sommer in Frankreich unterwegs sein, braucht man härteres Wachs. Dazu erhöht man idealerweise den Anteil an Bienenwachs.

Surf Wachs selber machen: Schritt für Schritt Anleitung

Benötigte Zeit: 20 Minuten

Eine Anleitung zum Surfwachs selber machen.

  1. Zutaten besorgen

    Als erstes braucht man die drei Bestandteile. Das Harz kauft man am Besten, dann bekommt man ein zertifiziertes und gereinigtes Harz, wenn man darauf achtet. Bienenwachs bekommt man vom Imker oder der Imkerin, wenn man nett fragt. Bedenke: Wachs, das du aus unbekannter Quelle kaufst, wurde wahrscheinlich irgendeiner armen Biene geklaut. Dann braucht man noch ein geruchsarmes Fett, unser Rapsöl war da nicht die allerbeste Wahl. Und eine Form. Nachtischverpackungen eignen sich super. Jetzt noch eine gespülte Tomatendose oder ähnliches bereithalten und das Kochen kann beginnen.

    Surfwachs selber machen: Die Zutaten

  2. Die Mischung erhitzen

    Alle Zutaten in die Dose geben und vorsichtig erhitzen. Man kann das im Wasserbad machen, das ist aber eigentlich nicht notwendig. Mit einem Holzstab oder einem alten Löffel stetig rühren, bis die letzten Bienenwachs klumpen sich auflösen. Dabei auf ausreichende Belüftung achten. Kiefernharz ist ein Allergikum und sollte umsichtig verarbeitet werden.

  3. Abgießen und abkühlen lassen

    Das flüssige Wachs gleichmäßig auf die Formen verteilen und darin vollständig abkühlen lassen. Wer eine flexible Form benutzt ist klar im Vorteil: Daraus lassen sich die Wachsstücke nachher einfach lösen.

    Surfwachs selber machen: Abgießen und Abkühlen lassen

  4. Board wachsen

    Der schwerste Teil: Es ist gut möglich, dass du das Wachs nicht auf das Board bekommst. Wahrscheinlich, weil es zu kalt ist. Lege es in die Windschutzscheibe oder neben die Lüftung, um es etwas zu erwärmen. Ein wirklich gutes Wachs braucht aber ein paar Anläufe.

FAQ 

Aus was ist Surfwachs?

Surfwachs ist meist eine Mischung aus verschiedenen Hartwachsen und Paraffin. Da letzteres aus Erdöl hergestellt wird, wird es mittlerweile meist substituiert. Wie genau? Das ist Hersteller-Geheimnis. Bienenwachs, Pflanzenöle, Kiefernharz sind klassische Bestandteile. Daher lässt sich Surfwachs auch einfach selbst herstellen.

Kann man Surfwachs selbst machen?

Ja, die Herstellung ist ganz einfach. Das Fein-Tuning, also die Abstimmung auf den richtigen Temperaturbereich und eine ideale Verarbeitungsfestigkeit ist allerdings Erfahrungssache.

Was kostet es, Surfwachs selbst zu machen?

Geld sparen wirst du mit deinem selbstgemachten Surfwachs kaum. Denn die Bestandteile sind alle nicht ganz günstig, wenn sie aus einer nachhaltigen Produktion stammen. Außerdem werden eventuell mehrere Durchgänge nötig sein. Der erste Wachsblock kostet also mindestens 15 Euro, es sei denn man sammelt alles selbst. Allerdings sind die Grenzkosten gering. Das heißt, dass es dich kaum teurer kommt, mehrere Wachsblöcke herzustellen. 

Welche Unterschiede gibt es beim Surfwachs?

Surfboards werden in der Regel direkt nach dem Kauf mit einem Basecoat eingewachst. Darauf lässt sich das klebrigere Surfwachs besser verteilen, dass man vor jeder Session aufs Board klatscht. Damit das Wachs optimal aufgetragen kann, gleichzeitig aber nicht im Wasser schmilzt, gibt es verschiedene Wachse für verschiedene Wassertemperaturen.

Luca Brück

Luca ist ein Tee trinkender Surfrabauke aus dem Schwarzwald. Seine Brötchen, den Tee und die Surfboards verdient er als Journalist und Blogger. Aktuell lebt und schreibt Luca in Essen im Ruhrgebiet.

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