Surf Weltmeisterschaft 2021

Weltmeisterschaft im Surfen 2021: Slowblog und Hintergrundinfos

Titelbild: Laurent Masurel / World Surf League

Los geht’s, Gut Ding will Welle haben!
Willkommen zum milchplus Slowblog zur World Tour der World Surfing League 2020/2021. Schauen wir mal, was uns hier erwartet. Wir haben uns für dieses Format entschieden, weil wir mal was neues ausprobieren wollten. Ein bisschen wie die WSL eben. Das plätschert dann 8,9 Monate vor sich hin und dann ist Superbowl, sozusagen.

Fortlaufendes Slowblog zur Weltmeisterschaft im Surfen 2021

29.07.2021, 19:59 // Rückblick: Surfen bei Olympia

Fangen wir mal ganz profan mit den Ergebnissen an. Die Nachrichtenagenturen waren sich direkt unsicher und gaben Platzierungen von 1 bis 20 an. Dabei ist doch wohl bekannt, dass sich die Wertungen aus verschiedenen Heats nicht vergleichen lassen. Oder? Unstrittig war jedenfalls, wer gewonnen hat. Carissa Moore aus den USA und Wellenmaschine Italo Ferreira aus Brasilien waren die beiden glücklichen. Glücklich aber nur vom Feeling her (vgl. Andi Möller), denn die beiden Finals waren doch recht deutlich. Aber seht selbst:

Männer:

Gold: Italo Ferreira (Brasilien) 15,14 Punkte im Finale
Silber: Kanoa Igarashi (USA) 6,60 Punkte im Finale
Bronze: Owen Wright (Australien) 11,97 Punkte im Heat um Platz 3

4. Gabriel Medina (Brasilien) 11,77 Punkte im Heat um Platz 3

5. Michel Bourez (Frankreich)
Hiroto Ohhara (Japan)
Kolohe Andino (USA)
Lucca Mesinas (Peru)

17. Leon Glatzer (Deutschland)

Damen:

Gold: Carissa Moore (USA) 14,93 Punkte im Finale
Silber: Bianca Buitendag (Südafrika) 8,46 Punkte im Finale
Bronze: Amuro Tsuzuki (Japan) 6,80 Punkte im Heat um Platz 3

4. Caroline Marks (USA) 4,26 im Heat um Platz 3

5. Sally Fitzgibbons (Australien)
Brisa Hennessy (Costa Rica)
Yolanda Hopkins (Portugal)
Silvana Lima (Brasilien)

Einen etwas ausführlichere Zusammenfassung habe ich über den Text zum Surfen bei Olympia gestellt. Weiter geht es hier in einer guten Woche mit dem Championship Tour Event in Mexiko und dann fehlt auch nur noch Teahupoo (Eventlocation für Paris 2024) und die großen WSL Finals in Trestles. Spannend wird es bestimmt, ob der Modus geeignet ist, den besten Surfer der Saison zu bestimmen? Das lässt sich glücklicherweise nicht im Vorhinein sagen.

25.05.2021, 18:12 // Rückblick: RipCurl Rottnest Search

Das Australien-Intermezzo geht zu Ende, man muss sagen: Es war ein äußerst erfolgreiches Zwischenspiel für die WSL. Nach dem Überraschungs-Stopp auf der „Ratteninsel“ vor Perth kommen sogar bereits die ersten kleinen Hinweise auf das „Final 5“ – die Playoffs des Surfens, die dieses Jahr erstmalig die beiden Champions ermitteln sollen.

Morgan Cibilic bei dem Ripcurl Search Event auf Rotnesst Island.
Morgan Cibilic ist in seinem Rookie-Jahr direkt unterwegs in die WSL Finals. Erstmal holte er sich den ersten Finaleinzug bei einem Tour-Stopp. / (c) WSL

Gegen 6 Uhr MEZ am 25.05.2021 holte sich Gabe Medina bei Rookie Morgan Cibilic die Glückwünsche zu seinem 14. Erfolg auf der Worldtour ab. Da waren noch 46 Sekunden auf der Uhr und auch wenn der Indische Ozean ihm Recht gab, war es auch eine letzte taktische Finesse, den Zufall und damit den Sieg in eine brasilianische Flagge einzuwickeln. Cibilic wartete nämlich auf eine Welle. Auf die Welle.

Der erste Schlagabtausch wurde nach langer Diskussion der Judges für Cibilic gewertet. Er bekam eine 7.27, Medina eine 7.0. Aber Cibilic nahm die zweite Setwelle und Medina hatte danach Priority. Und die nutzte der „2-Times-World-Champ“. So sah das Endergebnis (15,5 zu 7,87) dem des Halbfinals zwischen Medina und Ferreira ziemlich ähnlich. Das ist nicht überraschend. Medina surft seine Erfolge nach dem Kochbuch herbei. Wenn er ein Rezept hat, ist er unschlagbar. Den Höhepunkt seiner Wettkampfschläue bekam die Welt beim Saisonfinale 2019 zu sehen. Bei den Pipemasters „verbrannte“ er Caio Ibelli, soll heißen, er blockte dessen Welle ab, ohne sie selbst zu surfen. Dafür gab es eine Interference, Medina wurde der zweite Score gestrichen. Aber verdammt, das hatte er eingeplant. Er wusste, dass Ibelli keine weitere Chance bekommen würde und nahm die Strafe in Kauf. Er hatte seine Rechnung allerdings ohne das WSL Reglement gemacht, das (mutmaßlich) für solche Fälle die Disqualifikation wegen einer groben Unsportlichkeit vorsieht. Nun ja, die Option wurde damals nicht gezogen.

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Passenderweise gab es auch eine auf Rottness Island eine Interferencegeschichte: In der ersten Runde kam Cibilic einfach nicht aus dem Weg von David Silva. Einige Beobachter waren auch der Meinung, dieser hatte es nicht auf die Welle, sondern nur auf Cibilic abgesehen. Der Rookie bekam die Interference und musste auf dem Weg ins Finale erstmal einen Umweg gehen.

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Hätte Medina auch eine Strafe kassiert? Das sind die Fragen, die sich stellen, wenn die finanziellen Interessen des Veranstalters so eng mit den Ergebnissen verknüpft sind und man auch noch die Würfel für Letztere in der Hand hat. Nicht länger in der Hand hat man dagegen Kelly Slater. Der GOAT hatte von vorneherein auf die „Australien-Bubble“ verzichtet, er gab die Verantwortung an „beide Knöchel“. Auch der beste Surfer der Welt, J.J. Florence musste sich aus dem Bewerb in Margaret River zurückziehen und wurde, so wird kolportiert, wieder am Knie operiert.

So liegt also Gabriel Medina ziemlich uneinholbar vorne in der diesjährigen Rangliste. Wäre da nicht der neue Modus, der alles auf ein Heat am Ende der Saison kondensiert. Ähnlich wie bei Olympia in Tokio ist damit auch eine Überraschung möglich. Und es wird noch schwieriger, valide den besten Surfer und die beste Surferin zu küren. Entscheidend ist die Tagesform – von SurferInnen und Judges.

Weiter geht es mit Kelly’s Poolevent, wir erwarten gespannt, ob er sich die Teilnahme wirklich entgehen lässt.

Bei den Damen sicherte sich Sally Fitzgibbons den Sieg in den perfekten Wellen der Strickland Bay. Das Nachsehen hatte in diesem Fall Johanne Defay. Die Fransösin freute sich trotzdem uns sagte: „Es ist kein einfaches Line-up, aber es ist so gut, dass eine gute Linke auf der Tour ist.“ In der Tat. Die Wellen waren ein Highlight, der Swellmagnet vor der Westküste Australiens lieferte. Und in solchen Wellen fühlten sich plötzlich andere wohl. Auch Carissa Moore liebt eigentlich ein solides Set-Up. Die Ranglisten-Erste musste aber nach dem Halbfinale die Boards eintüten. Trotzdem hat die Hawaiianerin noch ein solides Polster in der Gesamtwertung.

Die verbliebenen Stationen nach aktuellem Corona Stand:

Surf Ranch Pro Lemoore, California, USA: 18 – 20.06
Mexico Open, Barra de la Cruz, Oaxaca, Mexiko: 5 – 15.07
Rio Pro, Rio do Janeiro, Brasilien: 11 – 16.08
Tahiti Pro, Teahupoʻo, Tahiti, Französisch Polynesien: 22.08 – 01.09
WSL Finals, Lower Trestles, California, USA: 8 – 17.11

22.12.2020, 12:28 // Rückblick: Billabong Pipe Masters / Roxy Maui Pro

Mit einigem Rumpeln hat die WSL die Auftaktevents für die Championship Tour 2021 am letzten Tag der Waiting Period ins Ziel gebracht. Gewonnen hat das Event der Männer John John Florence und das fand nun wirklich jeder gut. Also außer Gabe Medina. Bei den Frauen gewann Tyler Wright das Finale gegen Carissa Moor.

Weltmeisterschaft im Surfen 2021: John John Florence gewinnt Pipeline
Der Moment des lang ersehnten Triumphs: John John Florence gewinnt die Pipe Masters. / Credit: Tony für WSL

Was bleibt von diesem historischen Event? Los gings mit einem fantastischen Tag für die Frauen an einem der besten Pointbreaks der Welt: Honolua Bay. Das war der 7te Dezember. Am 8ten sollte es direkt weiter gehen mit den Finals, doch weiter draußen am Point gab es eine Haiattacke, das Opfer ist im Krankenhaus verstorben.

Das Event der Frauen wurde daraufhin pausiert. Die Männer surften dann einen guten ersten Tag, auch wenn die Trials wieder einmal wesentlich späktakulärer waren.

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Und dann hörte man erstmal gar nichts mehr. Staff wurde positiv auf Covid-19 getestet, darunter auch CEO Erik Logan. Infos gab es auf keinem der 5 Kanäle, und sickerten erst via Stab durch.

Doch es reichte. In ordentlichen Bedingungen von bis zu 10 Fuß wurden beide Events in Pipeline durchgezogen: Historisch für die Frauen, auch wenn man immer noch nicht das Gefühl hat, dass die WSL sie wirklich ernst nimmt.

Weltmeisterschaft im Surfen: Carissa Moore in einer Pipeline Barrel
Carissa Moor zieht kein bisschen zurück, wenn es darauf ankommt. / Credit: Tony für WSL

Viele Zuschauer*innen waren der Meinung, das Pipeline als Season Opener eine Menge an Spannung einbüßt. Doch tatsächlich konnte man diesmal sehen, was passiert, wenn nicht die Re-Qualifizierung und der Titel noch mit entschieden werden: Der beste Surfer in Pipe ist nicht zu schlagen. Auch weil die Judges für einmal nicht hörere Maßstäbe an JJ anlegten. Kontroversen gab es trotzdem, etwa im Heat Igarashi/Andre, der Brasilianer wurde in den Augen vieler Beobachter*innen ausgenommen wie eine Weihnachtsgans.

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Für Jadson Andres Welle gab es 6.77 Punkte. Will die WSL die großen Namen oben sehen? Falls ja, hat es geklappt.

Das beste Heat des Tages war — wieder einmal — Kelly gg. JJ. Florence surfte wirklich das Maximum aus den Bedingungen während Kelly nochmal daran erinnerte, wie er (u.A.) zu seinen 11 Titeln gekommen ist: Mit dem Rücken zur Wand und 20 Sekunden auf der Uhr dropt er in JJ’s Welle und hätte vielleicht sogar die guten 9 Punkte dafür bekommen, die er brauchte. Die Hoheitsmeinung war hernach, dass er einfach Bock auf die Welle hatte. Glaube ich nicht, ich denke eher, dass er alles darauf setzte, dass JJ zurückzieht. Und bei vielen anderen hätte es geklappt.

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Klar, das Finale war dann nochmal eng. Aber der einzige, der John John am Finaltag ebenbürtig war, war Italo Ferreira. Bis er sich erst aufs Riff maulte und dann noch ein Paket Bauchmuskeln zerrte oder abriss. Ferreira hat zuletzt alles gewonnen, was es an Contests gab — und er ist der Titelverteidiger. Mit Ferreiras Verletzung dürfte JJ der neue Favorit auf die Gesamtwertung sein. Kleine Erinnerung: Von seinen letzten 5 CT Teilnahmen gewann JJF 3, schied einmal im Viertelfinale aus und surfte Pipe vor einem Jahr mit einem Cyborg mäßig geschienten Knie. Soviel Dominanz und Talent, da kann ihn eigentlich nur eine Verletzung aufhalten – oder das Wettkampfvormat. Denn bei den neuen WSL Finals, so viel ist klar, kann alles passieren.

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Schau dir die Welle bis zum Ende an und du weißt, was Spiegelneuronen sind.

Waves of Consequence, das ist also die Zukunft der Frauen-Tour. Oder soll es sein, denn gleichzeitig wird die Kelly-Welle ja immer weiter integriert. Schau mer mal. Wir dürfen uns aber erst mal auf einen spannenden Zweikampf (mindestens) freuen. Und auf Tyler Wright, die erfrischend wenig Bullshit redet und noch weniger Bullshit surft.

Tyler Wright freut sich überihren Start in die Saison 2021.

09.12.2020, 07:28 // Preview: Billabong Pipe Masters

So, jetzt sind wirklich alle wach. Die Trials sind durch und die zwei Plätze, die die WSL oh so generös an die Locals gibt, gehen an Josh Moniz und den Peruaner Miguel Tudela. Wo hat der so saubere Tube-Rides gelernt? Wir freuen uns jedenfalls auf den doppelten Moniz heute abend im Wasser. Beide sind auf jeden Fall auch eine Option für dein Fantasy Team. Obschon die neue Website noch etwas glitchy ist, gibt es übrigens bei Fantasy Surf Sessions die beste Preview für das Event und alle Zahlen, die im professionellen Surfen je erhoben wurden.

Surf Weltmeisterschaft 2021: Josh Moniz auf einer Pipeline-Bomb
Josh Moniz, Winning. / (c) Tony/WSL

Die Bedingungen waren perfekt, Offshore + Doppelt Überkopf + Clean-Up Swell davor. Morgen dürften dann allerdings wieder Brasilianer durchs Bild fliegen, als wäre es Rio oder irgendein asturischer Beachbreak.

Weltmeisterschaft im Surfen 2021: Billabong Pipe Masters
Pipeline zeigte Zähne, das auf jeden Fall. / (c) Tony/WSL

08.12.2020, 07.25 Uhr // Roxy Maui Pro, Tag 1

Je nun, leicht daneben gelegen. Zunächst mal: Der neue Fantasy Ansatz, dass man die ersten zwei Runden noch umschwenken darf, bringt natürlich europäischen Fans, die um halb elf ins Bett gehen, nicht so viel. Trotzdem gut getippt. Die Wellen indes waren fast noch etwas besser als erwartet, traten aber auch recht sporadisch auf. Besonders gut war Tyler Wright aufgelegt, die zweimalige Weltmeisterin ist nach fast zwei jähriger Krankheit wieder auf der Tour.

Credit: Keoki/WSL

Ungesetzt hatte Wrigtht einen harten Weg, schlimmer dürfte es aber für Johanne Defay und Steph Gilmore gewesen sein, deren Weg sie stoppte. Wright surft im ersten (rein australischen) Halbfinale gegen Sally Fitzgibbons, die Favoritin Carissa Moore wartet noch auf ihre Gegnerin aus dem letzten QF.

06.12.2020, 15.43 Uhr // Preview: Roxy Maui Pro

Honolua Bay wird öfter zu den besten Wellen der Welt gezählt, auch wenn zu dieser Welt lange nicht alle Regionen gleichberechtigt zählten. Will sagen: Klar, dass die Hawaiianer ihren besten Point gleich zum besten Point der Welt erklärten. Auf the Inertia gibt es einen kurzen Artikel zur Historie des Spots. Aber Bewegtbilder sagen mehr als Worte. Here it is, big & beautyful:

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06.12.2020, 10.30 Uhr // Preview: Billabong Pipe Masters / 8 – 20 Dez. 2020

Das Pipe Masters ist nicht irgendein Contest in Rio oder Snapper Rocks. Hier geht es wirklich ans Herz der Contest Venues und auch an die Substanz der Surfer. In der Regel ist alles schon entschieden, wenn der Tross in Hawaii anlandet, aber mitunter wird es auch spannend, so wie 2017, als John John Florence seinen zweiten Titel nur nach Hause bringen musste und dann fast über Ethan Ewing stolperte. Oder 2019, als ausgerechnet Aerial Wizard Italo Ferreira (auch jetzt wieder groß in Form mit zwei Siegen bei der Pre-Season) zum Pipe Spezialisten mutierte und auf heiligem Grund den Titel gewann.

Jetzt geht es mit den Pipe Masters also los, die WSL hat endlich ihren Plan für eine medial (noch) besser verwertbare Tour durchgedrückt. Wenn man jetzt noch mit den Pipe Masters in den Januar rutschen könnte, das wäre ideal. Zu dumm, dass auch noch andere Ansprüche auf die Banzai Pipeline anmelden.

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Für manche ist das 2012 Finale des Volcom Pipe Pro das beste Finale ever surfed. Wer Zweifel hat sollte bei Minute 29 einsteigen. Allerdings findet das Event auch traditionell im Jänner statt, wenn sich der Sand im Riff gesetzt hat und Pipeline und Backdoor feuern, weil der Swellwinkel öfter passt.

Wer sind die Favoriten?

John John Florence natürlich, der ewige Beach Boy mit den melancholischen analog-Hobbies. Die vergangenen Monate war er zu Hause eingeschlossen und auch wenn nicht gerade Swellsaison war, dürfte ihn die Zeit mit Freunden und Familie doch wieder gestärkt haben. Zur Erinnerung: 2019 war er locker leicht unterwegs zu Gesamttitel Nummer 3, bis er sich selbst durch eine Verletzung aus dem Spiel nahm. Gegen den Rat seiner Ärzte surfte er das Saisonfinale schon wieder um seinen Platz bei den (dann verschobenen) Olympischen Spielen zu sichern. Obschon er schon im Alter von 12 Pipe surfte gewann er noch nie beim wichtigsten Contest vor seiner Haustüre.

Gabriel Medina sollte man im Auge behalten, der Junge surft auch an der Grenze des legalen, wenn es hart auf hart kommt. Dabei ohnehin eiskalt und einer der talentiertesten Surfer auf der Tour. Natürlich auch für Olympia qualifiziert.

Italo Ferreira, immer noch amtierender Pipe-Champ und als Gesamtsieger Brasiliens erster Goldshot bei Olympia. Er hat auch die vor saisonalen Contests in Hossegor und Ericeira abgeräumt.

Wie ist der Forecast?

Vielversprechend. Gut überkopf und passender Wind zum Auftakt der Waitingperiod, und um den 12 eventuell richtig saftige Wellen. Surfline hat sich das ganze genau angeschaut.

05.12.2020, 23.45 Uhr // Roxy Maui Pro: Die Favoritinnen Teil 1: Carissa Moor

28 Jahre alt, seit 2010 auf der World Tour unterwegs, 4 mal hat sie die Gesamtwertung gewonnen, 2019 auch die letzte Ausgabe des Maui Pro. Carissa Moor ist auf Hawaii aufgewachsen, Honolua Bay ihre Arena. Heimvorteil für die Beste also, was soll da schiefgehen?

05.12.2020, 22.23 Uhr // Preview: Roxy Maui Pro / 4 – 15 Dez. 2020

Die Mädels starten in das etwas zweifelhafte Unterfangen einer World Tour während einer Pandemie. Gesurft wird in der Honolua Bay, Mauí, Hawaii. Ein richtig nicer Pointbreak (um schon mal einen etwas lauchigen Ton hier zu etablieren). Der einzige Downer hier sind unter normalen Umständen die Crowds, also die Massen an anderen WassersportlerInnen. Schon wegen deren Absenz lohnt sich die Teilnahme für die 18 Surferinnen.

Natürlich dürfen die Superlative nicht fehlen:

After the longest off-season in the history of the sport, the Championship-Tour has finally returned.

 Chris Cote, WSL Kommentator
(c) Miers / WSL

Der Forecast ist fantastisch oder sagen wir sicherheitshalber mal gut (das Bild ist von der letzten Ausgabe 2019, sowas können wir wohl nicht ganz erwarten, aber wer weiß).

Auch dazu findet sich ein gutes Statement, diesmal aus dem letzten Presseupdate:

Unlike a majority of professional sports with scheduled start times, that for the most part remain fixed, WSL surfers must constantly adjust to what Mother Nature has to offer, which can be a challenge.

2 Tage braucht man für die 23 Heats zu je 30 bis 40 Minuten. Wobei in der ersten Runde niemand ausscheidet und in der zweiten eigentlich auch niemand, also jedenfalls eher keine der Favoritinnen, die kann man also durchaus auch in schlechterem Surf durchziehen. Den Forecast kann man übrigens hier checken. Ziemlich gut aufbereitet von Surfline, wenn trotzdem noch Verständnis fehlt hilft auch unser Artikel zur Wellenkunde.

Es fürfte also morgen abend tatsächlich losgehen, spätestens aber Montag Nacht. Hier gibt es dann einen Überblick über den ersten Tag und einen ersten Abriss zu den Favoritinnen. Ach so, für alle Fantasy Surfer da draußen noch mal die Erinnerung: Die Teams sind gemischt, wählt also schnell, falls ihr es noch nicht getan habt.

Luca Out.

05.12.2020, 21.12 Uhr // Uhr Los geht’s, Gut Ding will Welle haben!

Willkommen zum milchplus Slowblog zur World Tour der World Surfing League 2020/2021. Schauen wir mal, was uns hier erwartet. Wir haben uns für dieses Format entschieden, weil wir mal was neues ausprobieren wollten. Ein bisschen wie die WSL eben. Das plätschert dann 8,9 Monate vor sich hin und dann ist Superbowl, sozusagen.

Eventkalender, Spotinfos & Ergebnisse

Die Tourstopps

  • #1 (Frauen) / 4 – 15 Dez. 2020 / Roxy Maui Pro / Honolua Bay, Maui, Hawaii, USA

  • #1 (Männer) / 8 – 20 Dez. 2020 / Billabong Pipe Masters / Banzai Pipeline, Oahu, Hawaii, USA
  • #2 (Alle) / 19 – 28 Jan. 2021 / Sunset Open / Sunset Beach / Oahu / Hawaii, USA
  • #3 (Alle) / 2 – 12 Feb. 2021 / Santa Cruz Pro / Santa Cruz, California, USA
  • #4 (Alle) / 1 – 11 Apr. 2021 / Rip Curl Pro Bells Beach / Bells Beach, Victoria, Australien
  • #5 (Alle) / 16 – 26 Apr. 2021 / Boost Mobile Margaret River Pro / Margaret River, Western Australia, Australien
  • #6 (Alle) / 3 – 13 Mai 2021 / Corona Open Gold Coast / Gold Coast, Queensland, Australien
  • #7 (Alle) / 11 – 20 Juni 2021 / Oi Rio Pro, Saquarema, Rio de Janeiro, Brasilien
  • #8 (Alle) / 25 Jun. – 9 Jul. 2021 / Corona Open J Bay / Jeffreys Bay, Südafrika

Olympische Spiele (Alle) / 21 Jul. – 8 Aug. / Mehr zu Surfen bei den Olympischen Spielen / Tsurigasaki Beach, Ichynomia, Japan

  • #9 (Alle) / 12 – 15 Aug. 2021 / Surf Ranch Pro / Leemore, California, USA
  • #10 (Alle) / 23 Aug. – 2 Sep. 2021 / Outerknown Tahiti Pro / Teahupo’o, Taiarapu Oest, Französisch Polynesien
  • #11 (Alle) / 8 – 17 Sept. / The WSL Finals / Trestles, California, USA

Alle Termine (die sich ja durchaus auch noch verschieben dürften) gibt es auf dieser etwas unübersichtlichen Seite der WSL. Neben der Championship Tour gibt es diverse Quali Events, eine Big Wave Tour, eine Longboard Tour und jede Menge “Spezial-Events”.

Luca Brück

Luca ist ein Tee trinkender Surfrabauke aus dem Schwarzwald. Seine Brötchen, den Tee und die Surfboards verdient er als Journalist und Blogger. Aktuell lebt und schreibt Luca in Essen im Ruhrgebiet.

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